Dies betrifft nur Prüfungen bei mir als Prüfer. Für allgemeinere Hinweise – etwa zur Themenwahl oder dem Ablauf einer Prüfung – konsultieren Sie bitte die entsprechenden Seiten des Instituts für Mathematik und Informatik der PH Heidelberg (Klick) und die Seiten den Zentralen Prüfungsamts der PH Heidelberg (Klick).
Wenn Sie also bei mir eine Prüfung haben, dann haben Sie vermutlich folgende Fragen:
Was ist eine gute mündliche Prüfung?
In einer Prüfung sollen Sie zeigen, dass Sie sich in ein Thema einarbeiten und dieses kritisch reflektieren können. Damit zeigen Sie das Potenzial, sich auch dann in andere Themen einarbeiten zu können, wenn diese nicht geprüft werden. Wie etwa im Beruf.
Wie kann man sich am besten vorbereiten?
Hierzu zeigen Sie, dass Sie relevante Literatur zum gesetzten Thema recherchieren, aufnehmen, anwenden und kritisch reflektieren können. Wie Recherchieren geht, hierzu habe ich hier einige Tipps: Klick. Aufnehmen heißt, grundlegende Begriffe, Modelle und Theorien des Themas wiedergeben zu können. Anwenden heißt, auf Basis dieser Begriffe, Modelle oder Theorien konkrete Lehr- und Lernsituationen im Unterricht oder Nachhilfe analysieren zu können. (Sie können gerne eigene Fälle in die Prüfung mitbringen.) Und kritisch reflektieren heißt, die Reichweite solcher Modelle anhand konkreter Beispiele anzusprechen, auf Widersprüche zwischen Autoren hinzuweisen, oder gar eigene alternative Erklärungsmodelle anzubieten.
Darf man eine Gliederung mitbringen?
Nein. Mit dem Wort “Gliederung” suggerieren Sie, dass Sie Inhalt und Verlauf des Prüfungsgesprächs bestimmen können. Das tue ich als Prüfer, nicht Sie. Allerdings können Sie mir mitteilen, was – aufbauend auf Ihrer Recherche – die wesentlichen Inhalte des Prüfungsthemas sind. Dies können Sie tun, indem Sie eine Stichwortliste (keine “Gliederung”) vorbereiten. Fügen Sie Ihrer Stichwortliste auch eine Literaturliste an. Rechnen Sie dabei damit, dass mich die eine oder andere dort gelistete Literatur interessiert und ich entsprechend nachfrage.
Übrigens ist eine Stichwortliste formal nicht vorgesehen. Wenn Sie keine mitbringen, ist das nicht zu Ihrem Nachteil. Auch der Zeitpunkt der Fertigstellung ist egal. Hilfreich ist es allerdings, wenn ich das Papier eine Woche vor Prüfungstermin vorliegen habe.
Wie ist der Unterschied zwischen einer fachwissenschaftlichen und einer fachdidaktischen Prüfung?
Da sehe ich (außer dem Thema natürlich) keinen großen Unterschied bis auf Folgendes: Die Anwendung wesentlicher Begriffe, Modelle und Theorien wären in einem fachdidaktischen Zusammenhang an konkreten Fallbeispielen in Lehr-Lern-Situationen zu leisten. Die Anwendung wesentlicher Begriffe, Modelle und Theorien wären in einem fachwissenschaftlichen Zusammenhang in Form von Aufgabenbearbeitungen zu leisten. Als solche nehme ich gerne sogenannte “Knobelaufgaben” bzw. Problemaufgaben, für die Sie keine Bearbeitungsroutinen haben. Sie werden dadurch gezwungen, Ihren mathematischen Werkzeugkasten aufzumachen und verschiedene Werkzeuge probehalber anzusetzen. Die Vielfalt dieser Werkzeuge interessiert mich. Denken Sie also “laut”, d.h. teilen Sie uns Prüfern Ihre Überlegungen während der Bearbeitung mit.
Nochwas?
Ja. Mein Ziel ist es nicht, Ihnen Wissensdefizite im Prüfungsthema nachzuweisen, sondern festzustellen, ob Sie mit den Inhalten reflektiert umgehen können. Meine erste Prüfungsfrage ist daher recht allgemein gehalten, um Ihnen Gelegenheit zu geben, Ihren Zugang zum Thema mit selbstgewählten Schwerpunkten und ansprechender Terminologie zu demonstrieren. Der erste Eindruck ist ja häufig der entscheidende. Dass der gut wird, dazu gebe ich Ihnen mit dieser ersten Frage Gelegenheit.